Eine vor kurzem im Magazin Science veröffentlichte Studie der schwedischen Wissenschaftler zeigt, dass Mikroplastik im Wasser Fische träge macht, sie früher sterben lässt und dass aus ihrem Laich weniger Fischlarven schlüpfen. Alle, die kein Fisch essen, werden jetzt sagen „Ich esse kein Fisch, mir egal.“ Ok, schwaches Argument, aber schauen wir mal weiter.

Wie gelangt das Mikroplastik überhaupt in die Ozeane und Binnengewässer? Zum einen natürlich auf dem direkten Weg; Joghurt-Becher, Trinkflasche etc. von einem Schiff über Bord geworfen und aus den Augen aus dem Sinn. Das ist das sekundäre Mikroplastik. Aufgrund seiner physikalisch-chemischen Eigenschaften zieht Kunststoff andere Schadstoffe aus der Umwelt magisch an. Man hat festgestellt, dass die Schadstoffkonzentration an einem Plastikteil bis zu 100mal höher ist, als im umgebenden Meerwasser. Und diese Teile gelangen aufgrund ihrer Größe in die Nahrungskette, an deren Ende wir stehen. Nicht schön, aber direkt beeinflussbar! Alle Menschen achten ab morgen auf ihr Tun, fischen den Abfall aus dem Wasser und dann sind wir den Müll in einigen Jahren wieder los? (Kurzer Anfall von Träumerei, aber ich bin wieder wach.)

Leider funktioniert das nicht. Der viel perfidere Weg, wie Plastik in unsere Gewässer gelangt ist der, dass die Partikel ungewollt mit der Wäsche als Abrieb und Fussel und durch unsere verwendeten Kosmetika eingeleitet werden. Das bezeichnet man als primäres Mikroplastik. Es widersteht fast jedem Versuch es zu filtern und gelangt dadurch auch in unser Trinkwasser. Deutsche Wasserversorger schlagen bereits Alarm. Die gesundheitlichen Folgen sind noch nicht erforscht, aber man darf wohl davon ausgehen, dass sie nicht ausbleiben werden. Mediziner befürchten toxische, als auch hormonelle Wirkungen und wenn bei Fischen eine Schädigung nachgewiesen werden konnte, werden die Folgen für den menschlichen Organismus um ein Vielfaches höher sein. Da das Mikroplastik sich im Körper anreichern kann, sind die Folgen teilweise auch irreversibel.

Kunststoffe werden in vielen Kosmetikprodukten als Schleifmittel, Bindemittel und Filmbildner verwendet, damit die Cremeseife auch wirklich schön cremig ist. D.h. Plastik kommt auch flüssig in Form unlöslicher und löslicher synthetischer Polymere vor und kann von Verbrauchern nicht erkannt werden, da es keine Kennzeichnungen gibt. Der BUND-Einkaufsratgeber „MIKROPLASTIK und andere Kunststoffe in Kosmetika“ klärt auf und wird regelmäßig aktualisiert.

Dieser Artikel ist übrigens keine Verteufelung von Plastik. Kunststoffe retten in der Medizin täglich Leben und erleichtern uns den Alltag ungemein. Auch die Verbreitung von Wissen über elektronische Medien wäre ohne Kunststoff nicht möglich. Das heißt allerdings nicht, dass man auf einem einmal eingeschlagenen Weg nicht auch die Richtung korrigieren kann, wenn man merkt, dass die zuerst eingeschlagene Richtung eventuell in einem Desaster enden könnte. Da wir uns als Krone der Schöpfung sehen, sollten wir intelligent genug sein. In diesem Sinne und…

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